VÖGEL IM OSTROHER MOOR
ÜBERBLICK  

Leider wird "b-online" nicht mehr gepflegt. Sie sollten aber über eine Suchmaschine das Buch Naumann Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas besuchen. Es lohnt sich!

Das Ostroher Moor ist ein beckenartig geformtes Niedermoor. Es gibt Brutvögel, die an das Niedermoor als Brutstätte gebunden sind, zum Beispiel: Rohrsänger Große Rohrdommel, Wasserralle und Trauerseeschwalbe.  Alle Brutvögel im Moor zählen zu den gefährdeten Arten.
Man kann die im Ostroher-Süderholmer Moor vorkommenden Vogelarten in Wiesen- bzw.  Bodenvögel und Wald- und Gebüschvögel unterteilen.

Zu den Vögeln der Wiesenlandschaft zählen z.B.:
Krickente, Kiebitz, Trauerseeschwalbe, , Schilfrohrsänger , Bachstelze , Bekassine

zu den Wald- und Gebüschvögel zählen z.B.:
Fitislaubsänger, Amsel

Es gibt aber noch zahlreiche andere Vogelarten, die im Ostroher Moor vorkommen: Wiesenweihe, RohrweiheMäusebussard, Turmfalke, Weidenmeise, Rauchschwalbe, Graureiher, Blässhuhn, Reiherente, Rohrammer, Haubentaucher, Weidenlaubsänger.
Die „Große Rohrdommel“ und die „Sumpfohreule“ wurden schon seit einiger Zeit nicht mehr im Ostroher Moor beobachtet, aber bei Gewährleistung von Störungsfreiheit wären hier geeignete Lebensbedingungen. Beide Vogelarten sind in der "Roten Liste" von Schleswig-Holstein als gefährdet eingestuft.
Die stark gefährdete „Wiesenweihe“ wurde ebenfalls schon im Moor gesehen. Im Allgemeinen ist zu sagen, dass ein totaler Niedergang der Bodenvögel, aber gleichzeitig eine starke Zunahme der Wald-/Gebüschvögel zu verzeichnen ist.  Aus einer Studie der Jahre 1947-54 ist bekannt, dass 22-27 Arten im Ostroher Moor vorkamen. Allerdings qualifizierte man die Arten damals nicht quantitativ, sondern bestimmte einfach, ob sie überhaupt vorkamen. Das Intervall kommt daher, dass man nicht genau weiß, ob 5 der Arten im heutigen Landschaftsschutzgebiet brüteten. Von den damals gefundenen Arten der Wiesenlandschaft sind alle noch da, wenn einige heute auch zu den gefährdeten Arten gehören.  Dazu gehören einige der oben aufgeführten Arten und auch der Wiesenpieper.
Diese Vögel sind aber hauptsächlich aufgrund der landschaftlichen Veränderungen gefährdet. Seit der Mitte der 50er Jahre sind etwa 60 Hektar Wasserfläche verschwunden und statt dessen Weidengebüsch und Birkenfläche entstanden, die alles zuwachsen. Dort kann kein Vogel der Wiesenvogelwelt brüten. Man muss dazu sagen, dass diese Vögel auch in der Umgebung, in der es Wiesen gibt, hochgefährdet sind.
Insgesamt hat sich der Vogelbestand aber vergrößert, seit den 50er Jahren um das 2, 5 fache. Dies ist auf die zunehmende Bewaldung zurückzuführen.  Der Bewaldung folgt verhältnismäßig schnell der Zuzug von Wald- / Gebüschvogelarten, deren Anteil an der Vogelwelt größer ist als der Anteil der Bodenvögel.
Eine faunische Besonderheit des Ostroher Moors ist die Trauerseeschwalbe, die in Schleswig-Holstein vom Aussterben bedroht ist. Sie brütet auf verlandenden Moorkuhlen und ist auf das Vorhandensein der Krebsschere (Schwimmblattgewächs) als Brutsubstrat angewiesen. Vor 20 Jahren gab es noch 60-70 Brutpaare und das Ostroher-Süderholmer Moor war das beste Brutgebiet in Schleswig-Holstein. Heute sind es noch etwa 6-7 Paare, da die Brutplätze frei von Störungen sein müssen, um diesen Charaktervogel zu erhalten. Auch der mit dem Gewässer zusammenhängende Insektenreichtum hatte etwas damit zu tun, daß sich die Trauerseeschwalbe im Ostroher Moor angesiedelt hat. Durch ihn war die Ernährung von Jung- und Altvögeln gesichert.
Alternativen zur Krebsschere gibt es kaum, höchstens im landwirtschaftlichen Bereich mit Kuhlen, in denen früher Vieh getränkt wurde. In deren Randbereichen entwickelt sich eine Vegetation, in der ein Bau der Nester möglich war. Diese Möglichkeit fällt heute oft weg, da die Weiden intensiver genutzt werden.

Quellenangaben: Otto G. Meier, Die Naturschutzgebiete in Dithmarschen (S. : 139-140 )
Smolik Pflanzen und Tiere in Deutschland
Mündliche Mitteilungen von Herrn Busche (s. Interview)
Schriftliche Informationen von Herrn Thiele
                                                                                                Nadine Progscha


 

Zurück zur Startseite